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Gesetzgebung: Kommt das GVSG oder kommt es nicht?

Ein Bericht aus der Schwebe | Am 13. November hat im Gesundheitsausschuss des Bundestages die ursprünglich bereits für Mitte Oktober angekündigte Anhörung zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) stattgefunden. Durch die Verschiebung allerdings unter den besonderen Vorzeichen des Ampel-Bruchs und daher verbunden mit der Frage, ob es sich überhaupt lohnt, in dieser Causa weiter zu reden. Auch der BMVZ war in Gestalt seiner Geschäftsführerin als Sachverständiger geladen und anwesend; allerdings waren die Kernthemen des Verbandes ja bekanntermaßen durch die politischen Umstände von der Agenda verdrängt worden, und kamen daher nur am Rande in der Sitzung vor.

Gesetzgebung: Das Ampel-Aus und die Folgen

Lauterbachs Reform-Herbst wird abrupt ausgebremst | Der Bruch der Regierungskoalition am letzten Mittwoch durchkreuzt bekanntermaßen sämtliche Gesetzgebungspläne. Gerade im Gesundheitswesen betrifft das sehr viele Projekte – u.a. auch das lange so genannte Versorgungsgesetz I (GVSG), mit dem die Abschaffung der Bagatellregresse, die Honorarreform der Hausärzte, aber auch – jedenfalls eventuell – eine Nachregulierung der MVZ erfolgen sollte. Hier rächt sich, dass durch Lauterbach und seine Art der Prioritätensetzung das Projekt auf die lange Bank geschoben wurde. Wir beleuchten die Frage, welche Konsequenzen sich konkret für die Gesundheitsgesetzgebung abzeichnen.

ePA 3.0 als neue Pflichtanwendung | Antworten auf Detailfragen des Praxisbetriebs

Beim 18. BMVZ PRAKTIKERKONGRESS Ende September 2024 bestand die Möglichkeit, per Chat Fragen an die Referenten zu richten. Besonders aktiv wurde die Option im Kontext des Vortrags zur geplanten ePA-Verpflichtung sowie zu zugehörigen Organisationsaspekten, genutzt. Aufgrund der Fülle wurden die vielen Fragen im Anschluss von der Referentin schriftlich beantwortet. Lesen Sie hier eine entsprechende Zusammenstellung sowie eine aktuelle Einschätzung zum Umsetzungsstand des ePA-Projekts, bzw. zur Frage, was Praxen und MVZ derzeit als Vorbereitung tun sollten.

Die ambulante Versorgung braucht Strukturtransparenz

Seit November 2022 schlummert das Entbürokratisierungs­projekt Zahnärzte-Ärzte-ZV in den Schubladen des BMG. Warum diese eigentlich fertige und von vielen Seiten begrüßte Modernisierung des vertragsärztlichen Rechtsrahmens nicht weiter bearbeitet und final be­schlossen wird, er­schließt sich uns nicht. Ziel des Ver­ordnungs­ent­wurfes ist es zum einen, in der ambulanten Versorgungslandschaft Strukturtransparenz zu schaffen. Dass das dringend nötig ist, belegen die vom BMVZ veröffentlichten Zahlen zur Großpraxenverteilung, die gänggíge Annahmen auf den Kopf stellen. Zum anderen geht es aber in dem BMG-Projekt zentral auch um zahlreiche wichtige Maßnah­men zur Reduktion von Bürokratie und Verwaltungsaufwand; also darum, dass KV-System zu ent­las­ten. Wir fordern daher das BMG auf, das Projekt mit Priorität weiterzuverfolgen und zeit­nah in Kraft zu setzen.

Über das GVSG und seine Inhalte wird (viel) geredet.

Aber wird es auch beschlossen? | Dieser Tage gab es in Berlin gleich drei Ereignisse, bei denen öffentlichkeitswirksam die Frage erörtert wurde, wann denn nun mit dem GVSG zu rechnen sei und welche Inhalte dies beträfe. Obwohl die konkretesten Angaben wohl auf der Juristentagung gemacht wurden, über die es wiederum keine Presseberichte gibt. Dort hat u.a. die Leiterin der Unterabteilung 22 des BMG über den Stand der aktuellen Gesetzgebungsaktivitäten und über das GVSG referiert. Eine ihrer Aussagen war, so ist zu hören, dass ein zweites Versorgungstärkungsgesetz, das ja lange angekündigt wurde, tatsächlich nicht mehr kommen werde, dass aber geplant sei, weiterführende MVZ-Regelungen in den bestehenden GVSG-Entwurf noch einzuarbeiten.

Von Praktikern für Praktiker. Das ist Ihr Kongress!

Der Betrieb eines MVZ und die Organisation der Patientenbetreuung in ihnen ist eine außerordentlich komplexe Aufgabe mit vielen Facetten und häufig neuen Fragen, auf die es sich einzustellen gilt. Genau diese Vielfalt der organisatorischen Herausforderungen stellen wir mit dem 18. BMVZ PRAKTIKERKONGRESS in den Fokus. Der Programmkompass verbindet Aspekte von Wirtschaftlichkeit, Netzwerken, Organisation und Strategie. Im Zentrum stehen folglich zum einen Fragen der gegenwärtigen und künftigen politischen Rahmenbedingungen. Zum anderen geht es konkret um die Organisationsperspektive derjenigen, die tagtäglich den Versorgungsalltag verantworten. Zielgruppe des Kongresses sind daher vor allem die nicht-ärztlichen Praktiker:innen der MVZ – sprich: Kaufleute, IT-Experten, Standortmanager, Verwaltungsspezialisten und, und, und … | Denn: Praktisch macht MVZ Spaß.

MVZ-Debatte, die nächste Schleife?!

Zum wiederholten Mal hat das frontal-Magazin die MVZ-Debatte aufgegriffen. Im Mittelpunkt standen Patientenberichte, die aufzeigen sollten, wie sehr Investoren als MVZ-Träger – am Beispiel der Augen-Untersuchung von Kindern – die Versorgung gefährden. Zentrale Feststellung dabei: „Untersuchungen und Behandlungen, die finanziell nicht lukrativ genug sind, werden auf die lange Bank geschoben oder ganz unterlassen.” Dass auch die meisten Augenärzte in Niederlassung kaum Termine für Kinder anbieten, wird im Bericht aufgezeigt, aber ignoriert. Die zugrunde liegende strukturelle Ursache, die nicht im Trägerstatus von MVZ begründet, sondern eine logische Folge der horrenden Unterfinanzierung vieler Grundversorgungsleistungen ist, wird somit völlig ausgeblendet. Dabei wäre eine investigative Recherche zur Frage, warum gerade der Mehraufwand für fachärztliche Untersuchungen von Kindern keine Abbildung im Honorar finden, wirklich wichtig.

Neue Pauschalen für die Hausärzte gemäß GVSG-Entwurf

Eine faktenbasierte Kommentierung und viele offene Fragen | Am 12. April 2024 hat das BMG förmlich das Verfahren für ein „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune“ – kurz GVSG – eingeleitet. Darin enthalten u.a. die von Minister Lauterbach angekündigte Entbudgetierung der Allgemeinmedizin, verbunden mit dem konkreten Vorhaben, zusätzlich jahres- statt quartalsbezogene Pauschalen zur Honorierung der Chronikerbetreuung in den Hausarztpraxen einzuführen. Ein entsprechender Auftrag soll an den Bewertungsausschuss erteilt werden. Über dieses Vorhaben, das wortgleich auch schon Teil des Ende März veröffentlichten, jüngsten Arbeitsentwurfes des Gesetzes war, ist inzwischen ein Deutungsstreit ausgebrochen. Mehr Chance oder mehr Gefahr – das ist folglich die Frage.

Update zu den aktuellen Entbudgetierungsplänen des BMG & Hintergründe zur besonderen Honorarproblematik von MVZ

Statt der eigentlich seit Dezember 2021 angekündigten Hausarztentbudgetierung wurde im Frühjahr 2023 im Schnelldurchlauf überraschend die Entbudgetierung der Kinderärzte vom Gesetzgeber beschlossen. Wie passt das zusammen und was lässt sich aus dem abgeschlossenen Projekt der Pädiater für die noch völlig offene Debatte der Hausärzte schließen? Da diese Fragen für alle betroffenen Praxen und MVZ von höchster Relevanz sind, fassen wir den aktuellen Stand zusammen. Ergänzend sensibilisieren wir erneut für die Hintergründe der Fallzahlproblematik in fachübergreifenden BAG und MVZ, die viele dieser Kooperationen vor ernste wirtschaftliche Herausforderungen stellt.

Vmf ruft am 8. Februar 2024 alle MFA zum Warnstreik auf

Gründe, Rechtsrahmen und Wissenswertes für Praxis + MVZ | Erstmalig in seiner Geschichte hat der Verband der Medizinischen Fachangestellten (vmf) bundesweit alle MFA zu einem Warnstreik aufgerufen. Streik- und Aktionstag ist Donnerstag, der 8. Februar 2024. Aufgrund der Kleinteiligkeit der Betriebe in der ambulanten Versorgung ist schwer vorherzusehen, welchen Umfang der Streik haben wird und wie viel Sogwirkung die rund 20 Tausend vmf-Mitglieder auf ihre MFA-Kolleginnen ausüben werden. So oder so: Jede betroffene Praxis / Jedes betroffene MVZ muss hier als Arbeitgeber seinen eigenen Umgang mit den ggf. streikenden MFA finden. Dafür relevante Hintergrundinformationen haben wir aktuell für Sie zusammengestellt.