Erzielen Investoren-MVZ höhere Honorarumsätze?
Am 7. April 2022 hat die KV Bayerns eine Analyse der Abrechnungsdaten von MVZ und insbesondere von MVZ, die einem medizinfernen Investmentfond zugerechnet werden, publiziert. Die darauf basierende Pressearbeit läuft auf die Forderung hinaus, dass die Politik nicht länger tatenlos zusehen dürfe, wie der Einfluss von Kapitalinvestoren auf das Gesundheitswesen beständig wächst.
Basisargument ist die These, das MVZ und insbesondere MVZ mit Investorenbezug wegen der unterstellten Renditeorientierung mehr Leistungen und Honorare abrechnen als niedergelassene Ärzte, wie die eim IGES-Institut in Auftrag gegebene Studie belegen soll.
Eine belastbare Antwort auf Frage, wie die verschiedenen Strukturen der vertragsärztlichen Versorgung im Verhältnis zueinander abrechnen, bietet die aktuelle, in der Tendenz gegen einzelne Trägergruppen gerichtete Versorgungsanalyse aber gerade nicht. Denn das Studiendesign weist teils gravierende methodische Mängel auf, zu denen der BMVZ Stellung nimmt und Antworten erwartet. Im Ergebnis stellen sich diverse Fragen, die im Gesamten die vom IGES, bzw. der KVB vorgelegten Ergebnisse deutlich in ihrem Aussagenwert einschränken.
Insgesamt liegt der Auseinandersetzung eine Tonlage, die mit ‘Alarmismus’ umschrieben werden könnte, zu Grunde. Von daher muss in der aktuellen Debatte zwingend einerseits für mehr Sachlichkeit und andererseits strukturübergreifend für eine Verbesserung der Datengrundlage eingetreten werden. Die aktuell vorgelegte Analyse leistet weder zu den einem, noch zu dem anderen Aspekt einen Beitrag. Nachfolgend erläutern wir ausführlich die Gründe für diese BMVZ-Position.
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