Fakten als Basis für politische Entscheidungen
Der Hintergrundrechercheur und freie Autor Rainer Bobsin gibt in seinem “Arbeits- und Diskussionspapier” einen sachorientierten Einblick in die komplexen Zusammenhänge des MVZ-Marktes, erklärt, warum nicht in jedem Fall bekannt ist, wem welche Praxis gehört, und beschreibt die Entwicklung des Arztpraxenmarktes seit 2004 sowie die aktuelle Debatte über die Zukunft Medizinischer Versorgungszentren. Insgesamt wirft er einen konzentrierten und faktenreichen Blick auf ein Geschäftsfeld, das unter dem Label ‚undurchsichtig‘ berühmt geworden ist. Anlass ist die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, die weitere Ausbreitung „profitorientierter Arztpraxenketten“ verhindern zu wollen.
Alleinstellungsmerkmal dieses Werkes ist der Fokus auf die Frage, wer die Akteure im Konzentrationsprozess sind. Krankenhauskonzerne werden hierbei getrennt von Arztpraxenkonzernen und Private-Equity-Gesellschaften betrachtet und im vierten die Aktivitäten einzelner Vertragsärzt:innen, bzw. BAG offengelegt, die für den MVZ-Markt relevant sind. Bobsin geht dabei u.a. der Frage, wann und warum Vertragsärzt:innen einen Krankenhaus kaufen, um MVZ zu betreiben und wie und mit welchem Ziel an diesem Punkt wiederum andere Investoren ins Spiel kommen. Zusätzlich findet sich eine Auflistung aller aktiven mit Private-Equity verbundenen MVZ-Konzerne, ihrer Eigentümerfonds und der Krankenhäuser (inkl. Bettenzahl) oder sonstigen Träger, mit denen sie sich den Zugang zum MVZ-Markt sichern.