Wohin steuert die politische Debatte und Gesetzgebung?
Wir sind konstruktiver Begleiter der Politik und liefern mit Meinungen, Stellungnahmen und Positionen Antworten zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragestellungen. Sie haben Fragen oder Anregungen zu einzelnen Artikeln oder Themen? Wenden Sie sich gerne an das Team der Geschäftsstelle.
BMVZ informiert – Alle Positionen im Überblick
Die ambulante Versorgung braucht Strukturtransparenz
Seit November 2022 schlummert das Entbürokratisierungsprojekt Zahnärzte-Ärzte-ZV in den Schubladen des BMG. Warum diese eigentlich fertige und von vielen Seiten begrüßte Modernisierung des vertragsärztlichen Rechtsrahmens nicht weiter bearbeitet und final beschlossen wird, erschließt sich uns nicht. Ziel des Verordnungsentwurfes ist es zum einen, in der ambulanten Versorgungslandschaft Strukturtransparenz zu schaffen. Dass das dringend nötig ist, belegen die vom BMVZ veröffentlichten Zahlen zur Großpraxenverteilung, die gänggíge Annahmen auf den Kopf stellen. Zum anderen geht es aber in dem BMG-Projekt zentral auch um zahlreiche wichtige Maßnahmen zur Reduktion von Bürokratie und Verwaltungsaufwand; also darum, dass KV-System zu entlasten. Wir fordern daher das BMG auf, das Projekt mit Priorität weiterzuverfolgen und zeitnah in Kraft zu setzen.
Den Fokus neu setzen:
Impulse für eine konstruktive MVZ-Debatte
Am 22. Mai hat wurde der GVSG-Kabinettsentwurf vorgestellt, in dem Regelungen zu nicht-ärztlichen MVZ-Trägern nicht enthalten sind. Auf Nachfrage erklärte der Minister dennoch, dass ‘Investoren-MVZ zum Schluss verboten’ würden und dass die Koalition so der ‘ausufernden Kommerzialisierung’ begegnen werde. Er sei sich sicher, im Herbst nachträglich entsprechende Regelungen im GVSG unterzubringen. Der BMVZ kritisiert seit Langem die hochgradig unsachliche und unangemessene Rhetorik des Ministers. Und in der Sache muss es darum gehen - statt sich an dem zahlenmäßig nach wie vor kleinem Cluster der Investoren als Träger abzuarbeiten - der großen Gruppe der Ärzt:innen bestehende Hürden aus dem Weg zu räumen, um explizit diesen ärztlichen Trägern die Arbeitgeberstellung zu erleichtern, bzw. überhaupt erst zu ermöglichen.
Impulse für eine konstruktive MVZ-Debatte
Neu denken in der MVZ-Debatte
Die Diskussion zuMVZ ewegt sich in einer Dauerschleife. Dreh- und Angelpunkt ist die Annahme, dass medizinferne MVZ-Betreiber aufgrund der unterstellten kurzfristigen Gewinnmaximierung zu Lasten der Flächenversorgung und der Behandlungsqualität agieren. Deshalb gibt es einen Überbietungswettbewerb, welche regulativen Bremsen gegen Investoren als MVZ-Träger eingezogen werden sollten. Was dagegen gar nicht vorkommt, sind Konzepte, Ärzte als Trägergruppe zu unterstützen. Dabei ist die Stärkung der Vertrags(zahn-)Ärzte als MVZ-Betreiber das wirksamste Mittel, die weitere Ausbreitung von MVZ mit Investorenbindung zu verhindern. Die größte Hürde hierbei ist im SGB V hausgemacht.
Drei Maßnahmen zu mehr Transparenz für MVZ
Die aktuelle politische Debatte um MVZ speist sich aus der Sorge, dass nicht-ärztliche Akteure die ambulante Versorgung mit hoher Dynamik verändern, bzw. negative Entwicklungen in der ambulanten Versorgung stattfinden, ohne dass es bemerkt würde und Gelegenheit zum Gegensteuern bestünde. Daher braucht es dringend mehr Transparenz über die MVZ-Entwicklung. Hierzu schlägt der BMVZ drei konkrete Maßnahmen vor.
Reaktion auf die Aussagen von Prof. Lauterbach zur MVZ-Regulierung
Minister Lauterbach hat kürzlich verbal und inhaltlich vehement gegen MVZ mit nicht-ärztlichen Trägern ausgeteilt. Als MVZ-Verband wehren wir uns jedoch gegen das Schlechtreden der Strukturen. Dass Patienten suggeriert wird, sie würden in MVZ schlecht oder falsch behandelt, trägt zu einer gefährlichen Verunsicherung auf Patientenseite bei. Zugleich kritisieren wir, dass in der Debatte um die Unternehmenaspekte des Praxisbetriebs mit zweierlei Maß gemessen wird. Der behauptete Gegensatz zwischen 'renditegierigen' MVZ und altruistischen Arztpraxen existiert schlichtweg so nicht. Ausdrücklich wehren wir uns gegen das 'Mobbing' nicht-ärztlicher MVZ-Träger, wie es derzeit von vielen Seiten stattfindet.
MVZ-Debatte: Ein Anschlag auf die Sachlichkeit
„Heuschreckenbefall", "Investorenschlacht" und "Profitgier": Die Versorgungsform MVZ steht in der Presse beständig am Pranger, wobei auffällig vor allem die breite Verwendung einer vergleichsweise aggressiven Rhetorik ist. Unter dem wenig hilfreichen Schlagwort des Investoren-MVZ oder auch i-MVZ wird so in bester Schwarz-Weiß-Manier eine Trennung zwischen guten und schlechten MVZ gezogen.
Stellungnahme und methodische Kritik zur Versorgungsanalyse der KV-Bayerns zu MVZ
Verbunden mit einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit hat die KV Bayerns am 7.4.2022 eine Analyse der Abrechnungsdaten von MVZ und insbesondere von MVZ, die einem medizinfernen Investmentfond zugerechnet werden, publiziert. Studienverantwortlich ist das IGES-Institut. Das Studiendesign weist jedoch teils so gravierende methodische Mängel auf, zu denen der BMVZ Stellung nimmt, dass im Gesamten, die vorgelegten Ergebnisse in ihrem Aussagenwert massiv eingeschränkt sind.
Das „gute” MVZ? Aktuelle Einschätzung zu Investoren, Entwicklungen und der Versorgungsqualität
Die Frage, was ein “gutes” MVZ ausmacht, wird dem BMVZ häufiger gestellt. Die Antwort was ein “schlechtes” MVZ kennzeichnet, meinen bereits viele zu kennen: Entweder die Organisationsform per se, bestimmte Trägergruppen oder vermeintliche Kapitalinteressen von Investoren oder Trägergesellschaften im Allgemeinen. Die entscheidende Frage nach der Qualität der Versorgung wird dagegen selten gestellt.
Zur Debatte um Kapitalinteressen in der Gesundheitsversorgung
Die Rolle medizinferner Finanzinvestoren in der ambulanten Versorgung ist seit etwa zwei Jahren ein Dauerstreit-Thema in Ärzteschaft und Politik. Ausgangspunkt war die hohe Dynamik bei der Entstehung von fachgleichen Zahn-MVZ seit 2016. Mit dem TSVG, das im Juli 2019 in Kraft getreten ist, wurden vor diesem Hintergrund Beschränkungen für die Gründung zahnärztlicher und Dialyse-MVZ eingeführt.
Die…
Pauschaler Ausschluss für Arztpraxen vom Kurzarbeitergeld zeugt von Zynismus oder Ahnungslosigkeit
Der pauschale Ausschluss von Arztpraxen vom Kurzarbeitergeld ist nicht sachgerecht, da es eine Reihe von atypischen Praxisstrukturen gibt, die nicht oder kaum unter den ambulantem Schutzschirm fallen. Hintergrund sind die sehr komplexen Abrechnungsmechanismen und der Umstand, dass ärztliche Honorare sich aus verschiedenen Quellen speisen, von den nur der Teil der MGV sicher ausgeglichen wird.
Der…