SPRUNGLINKS

Dieser Text fasst die Entwicklungen im September + Oktober 2023 zusammen & gibt einen Ausblick auf die nächsten Monate.

Weit im Voraus hatten wir für den Verbandstag vom 21. September das Vortragsthema „Das MVZ als Gesetzgebungsobjekt | Update & strategische Konsequenzanalyse“ angesetzt – dem Gedanken folgend, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine zügige Gesetzgebung ‚versprochen‘ hatte. Wie aber im Juni-Update ausführlich analysiert, trat die deutsche Gesundheitspolitik in dieser Frage aber das ganze erste Halbjahr mehr oder weniger auf der Stelle. Das einzige, was seitens des BMG verlässlich wiederholt wurde, war die Absicht und Ankündigung, den MVZ-Bereich mit Blick auf Investoren als Beteiligte restriktiv nachjustieren zu wollen. Echte Inhalte oder gar Kernpunkte eines möglichen Gesetzentwurfes gab es dagegen nicht.

Und so hatten der Jurist Schroeder-Printzen (~ Kontakt) und die BMVZ-Geschäftsführerin Müller (~ Kontakt)  in ihrem geplanten ‚Dialog zwischen Politik und Recht‘ beim BMVZ VerbandsTAG wenig echtes Neues zu berichten. Vielmehr nutzten sie ihre 45 Programm-Minuten, um die unzähligen Veröffentlichungen rund um MVZ und wie sie am Besten zu beschränken seien, einzuordnen sowie um herauszuarbeiten, dass …

  • … die Debatte weitgehend losgelöst von vorhandenen Fakten stattfindet, weil sie sich längst in die Welt der Gefühle und Emotionen verlagert hat.
  • … der Widerspruch zwischen behaupteter Handlungsnotwendigkeit & tatsächlichem Handlungsdruck einerseits für Stillstand in der Politik – andererseits aber auch für eine überschießende, außerparlamentarische Debatte sorgt.
  • … und dass insofern Vorhersagen nach wie vor nicht belastbar zu treffen seien. Allerdings könne man sagen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass es noch in 2023 einen ausformulierten Gesetzesentwurf geben wird.

Vage blieben daher am 21. September die Vorhersagen und die eigentlich geplante strategische Konsequenzanalyse. Mit diesem Beitrag soll daher – über den Bericht zum Verbandstag hinaus – auch die beantwortet werden, wie sich diese Frage heute, also rund sechs Wochen später, darstellt.