Finanzinvestoren in der ambulanten Versorgung sind seit längerem ein Thema in der Presse, der Ärzteschaft und der Politik. Die allgemeine Befürchtung: Ausländische Investoren kaufen sich über Private Equity Gesellschaften in die ambulante Versorgung ein, mit dem Ziel die Patientenversorgung auf Rendite zu trimmen.
Mit ihrem Antrag “Kapitalinteressen in der Gesundheitsversorgung offenlegen” aus dem Herbst 2019, setzte die Partei DIE LINKE das Thema auf die parlamentarische Agenda.
Am 04. März 2020 widmete sich der Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestags nochmals dem Antrag. Zentrales Anliegen des Antrages ist es, die Eigentümerstrukturen hinter MVZ offenzulegen und ein Transparenzregister zu schaffen, das Auskunft darüber gibt.
Als Sachverständige des BMVZ waren zu der Anhörung der BMVZ-Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Velling und BMVZ-Geschäftsführerin Susanne Müller geladen.
Sie standen den Abgeordneten Fragen und Antworten und vertraten die Interessen von MVZ und kooperativen Versorgern.
Direkt zu: Stellungnahmen des BMVZ im Wortlaut
Gegen Marktkonzentration
- Schaffung von Strukturvielfalt: Erweiterung der Gründereigenschaften auf den Stand von vor 2012.
- Stärkung ärztlicher Trägerschaft: Verankerung von ärztlichen Managementgesellschaften im SGB V, die den MVZ Betrieb über die ärztliche Zulassung hinaus ermöglichen.
Schaffung von Transparenz
- Nutzen bestehender Daten: Ausbau des Transparenzregisters und Verbesserung der Abrufbarkeit der Daten.
- Wissenschaftliche Basis aufbauen: Begrüßung der Ausarbeitung eines Gutachtens durch das Bundesministeriums für Gesundheit über eine mögliche Datenerfassung
Evaluierung der Versorgungsqualität
- Patient im Mittelpunkt: Analyse der Patientenentscheidungen und der Abstimmung mit den Füßen” statt starre Vorgaben.
Mitschnitt der Anhörung
Stellungnahmen des BMVZ
Fragen von Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Grüne:
- Was ist aus Ihrer Sicht die zentrale Stärke medizinischer Versorgungszentren?
- Welche Anreize können für verstärkte Investitionen in kooperative Strukturen gesetzt werden?
- Wie können Genossenschaften als Träger gefördert werden?
Fragen von Maria Klein-Schmeink, Grüne:
- Wie können Trägerstrukturen transparent gemacht werden? Haben Sie Vorschläge?
Fragen von Cladia Moll, SPD:
- Versorgungsqualität sollte für die Politik ein wichtiges Versorgungskriterium sein, an dem medizinische Versorgungseinrichtungen gemessen werden. Lässt sich vor dem Hintergrund ein Unterschied zwischen ärztlichen MVZ und Investoren MVZ erkennen?