Reaktionen auf die Transparenzinitiative des BMVZ lassen tief blicken

WORUM ES GEHT

Um der aktuellen politischen Debatte um MVZ eine bessere statistische und sachliche Grundlage zu geben – so sieht es auch der BMVZ – braucht es dringend mehr Transparenz. Dazu wurden am 27. März drei konkrete und vergleichsweise zügig realisierbare Maßnahmen vorgeschlagen.

Ein Beitrag des BMVZ zu mehr konstruktiver Zielorientierung in der Transparenzdebatte

In unmittelbarer Reaktion darauf haben die BZÄK (Bundeszahnärztekammer) und KZBV (Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung) am 28. März 2023 eine Pressemitteilung mit dem Titel: “Investoren in der Zahnmedizin – Alibivorschläge der Investoren-Lobby dürfen die politische Debatte nicht weichspülen!” veröffentlicht.

Darin wird unser 3-Punkte-Plan als ‘Alibivorschlag für „Transparenz“’ abgewertet und dreist behauptet, dass damit lediglich ‘ein vermeintliches Entgegenkommen signalisiert werden solle’ – während es dem BMVZ in Wahrheit einzig darum ginge, “die politische Debatte weichzuspülen und wirksame Maßnahmen im Sinne der Patientenversorgung zu verhindern.”

Im Weiteren wird in dieser gemeinsamen Presseerklärung der obersten Zahnarztverbände unverhohlen die Unterstellung geäußert, der BMVZ agiere hier als Quasi-Servicepartner von Private-Equity-Unternehmen, bzw. im Auftrag einzelner Trägergruppen. Im Wortlaut heißt es: “Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die Investoren-Lobby zunehmend kalte Füße bekommt und ihre Verbände losschickt, …”

In dem zugehörigen Bericht des von KZBV und BZÄK herausgegebenen Nachrichtenblattes – den Zahnärztlichen Mitteilungen (ZM Online) – wird der BMVZ dabei auch direkt benannt: “Die Politik dürfe nicht den Fehler machen, die „Weichspüler-Taktik“ der Investorenvertreter auf den Leim zu gehen und ihre leeren Worthülsen für bare Münze zu nehmen, betonten heute … [KZBV und BZÄK] in einer gemeinsamen Pressemeldung. Sie reagierten damit auf einen “Drei-Punkte-Plan” des Bundesverbandes Medizinische Versorgungszentren (BMVZ) zu mehr Transparenz in Sachen iMVZ.” [~ Quelle: ZM Online v. 28.03.2023]

Gegen diese von BZÄK und KZBV in die Welt gesetzten Behauptungen und Unwahrheiten verwahren wir uns ausdrücklich und in aller Form.

Der Bundesverband MVZ ist ein seit 1992 gemeinnützig und unabhängig agierender Verband, der in allen früheren sowie gegenwärtigen Diskussionen um MVZ konsequent trägerneutral agiert und die gesellschaftliche Perspektive, wie ambulante Versorgung unter den gegebenen Rahmenbedigungen bestmöglich organisiert werden kann, zum Maßstab hat. Ziel unserer Arbeit ist es, langfristig eine Gesundheitsversorgung in Deutschland zu erhalten, bzw. etablieren, die allen Patienten den Zugang zu einer hochwertigen und wohnortnahen Versorgung garantiert, gleichzeitig aber die ökonomischen Belange des Krankenversicherungssystems berücksichtigt.

Mehr über Arbeit & Selbstverständnis des BMVZ e.V.

LESETIPP

Eine zusammenfassende Perspektive über die Arbeit und Sichtweise des BMVZ bietet auch der im Januar 2023 erschienene, umfangreiche Aufsatz: “Zwei Jahrzehnte MVZ: Bedeutung und Rolle von MVZ unter veränderten Rahmenbedingungen” – veröffentlicht in: “Medizinische Versorgungs- und Gesundheitszentren – Bedeutung, praktische Umsetzung, Perspektiven” | Hrsg.: Prof. Dr. habil. Wolfgang Hellmann | MGO – Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach.

Leseprobe des Aufsatzes

Wie ambulante Versorgung gestaltet wird, steht in einem größeren historischen Kontext. Wir zeigen die Verbindung.

Perspektiven Gesundheit